Warum sorgen wir uns um unsere Vorsorge?

Von diversen Seiten wirst du mit Informationen zum Thema Vorsorge bombardiert! Die Zeitungen sind voll. Die Politiker debattieren über eine Rentenreform. Die Finanzexperten warnen, dass es höchste Zeit ist vorzusorgen. Verständlich. Denn wer nicht im Lotto gewinnt oder ein Erbe erhält, wird sich bei seiner Pension nicht auf Dritte verlassen können, egal ob Staat, Freunde oder Familie. Also musst du selber vorsorgen, um dir weiterhin etwas Luxus gönnen zu können, um endlich auf grosse Reise gehen zu können, um halt 1-2-mal mehr in die Ferien fahren zu können oder deinen Grosskindern schöne Geschenke kaufen zu können. Aber was macht uns denn wirklich Sorgen in der Vorsorge?

Empfehlung: Verstehst du bei den 3 Säulen im Schweizer Vorsorgesystem «Bahnhof», dann lies zuerst unseren Blog «Wie funktioniert die Vorsorge in der Schweiz?».

Alt werden ist toll, bringt aber auch Probleme

Die Lebenserwartung steigt. Das heisst, wir werden immer älter. Das ist toll, zumal viele auch mit 70 Jahren noch voll im Saft sind. Heute lebt eine Person in der Schweiz im Schnitt bei der Pensionierung noch gut 20 Jahre. Als aber unsere Vorsorgesysteme AHV und Pensionskasse in den 1945er und 1980er Jahren erschaffen wurden, war die Lebenserwartung mit ca. 10 bis 15 Rentenjahre noch deutlich tiefer. Das hat zwei Auswirkungen: Die AHV wankt und dein Erspartes muss länger reichen.

In der AHV wankt das Gleichgewicht zwischen Beitragszahler/innen und Rentenbezüger/innen

Der Anteil an Rentner/innen wird immer höher. Und die AHV-Rente für die Pensionierten wird durch die aktuell Arbeitstätigen bezahlt, sogenanntes Umlageverfahren. Das ist ein Problem. Denn je höher der Anteil der Rentner/innen wird, desto anteilmässig weniger Arbeitstätige müssen diese steigende Anzahl an Renten finanzieren. Zur Veranschaulichung: Als die AHV/IV gegründet wurde, haben 9 Arbeitstätige eine pensionierte oder erwerbsunfähige Person finanziert. Heute ist das Verhältnis 2 zu 1. Früher haben also viermal so viele Arbeitstätige eine Rente finanziert.

Es gibt verschiedene Lösungen für dieses Problem: a) wir alle müssen länger arbeiten, um das Verhältnis 2:1 wieder zu verbessern. b) den Arbeitstätigen werden höhere AHV/IV-Beiträge vom Lohn abgezogen. c) die Pensionierten erhalten weniger Rente. d) die Renten werden anderswie vom Bund finanziert. Über die beste Lösung oder eine Kombination dieser Lösungsansätze streiten sich aktuell die Politiker/innen bei der Rentenreform in Bundesbern.

Dein Pensionskassengeld muss länger reichen

Heute muss dein angespartes Pensionskassengeld fast doppelt so viele Jahre reichen, entsprechend kannst du jährlich viel weniger Geld verbrauchen. Ein kleines Beispiel: Deine CHF 500'000 aus der Pensionskasse wurden vor 30 Jahren noch über durchschnittlich 10 Jahre ausbezahlt, was ein jährlicher Betrag von ca. CHF 50'000 ergab. Heute ergeben diese CHF 500'000 aufgeteilt in 20 Jahre nur noch eine jährliche Rente von ca. CHF 25'000. Also nur gerade noch die Hälfte der damaligen Rente…

Negativzinsen erschweren aktuell eine sinnvolle Rendite in der Pensionskasse

Nebst der höheren Lebenserwartung drückt aktuell das Zinsniveau auf die Stimmung. Beide Faktoren laufen gegen den aktuellen Umwandlungssatz... Umwandlungssatz? Mit dem Umwandlungssatz werden deine Ersparnisse bei Pensionierung in eine jährliche Altersrente umgewandelt. Je höher der Umwandlungssatz, desto mehr Rente kriegst du während deinem Ruhestand. Der gesetzliche Umwandlungssatz liegt bei 6.8 %. Das heisst, wenn du bei Pensionierung CHF 500'000 in der Pensionskasse angespart hast, erhältst du eine jährliche Rente von CHF 34'000.

Um aber diesen gesetzlichen Umwandlungssatz zu erreichen, braucht die Pensionskasse eine jährliche Rendite von ca. 4 %. Erreicht die Pensionskasse diese Rendite nicht, müssen die Arbeitstätigen für den Rest aufkommen. Je tiefer das Zinsniveau ist, desto schwieriger ist es eine solche Rendite zu erreichen. Deshalb haben in den letzten Jahren die Arbeitstätigen die Rentner/innen stark unterstützt. Expertinnen und Experten sagen, dass man während seinem Berufsleben die Pensionierten mit insgesamt CHF 40'000 unterstützt, also ein schönes Auto. Darum wird bei der aktuellen Rentenreform auch über die Senkung des Umwandlungssatz diskutiert.


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Warum sorgen wir uns um unsere Vorsorge?

  • Weil sich alle darum sorgen, sogar am Stammtisch.
  • Weil ich dieses Finanz-Zeug nicht verstehe und mich nicht darum gekümmert habe.
  • Weil die 1. und 2. Säule den aktuellen Umständen nicht mehr Rechnung trägt und bröckelt.

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